„Armut schweißt Menschen unzertrennlich zusammen“

Wohin soll ich spenden, damit meine Hilfe auch wirklich ankommt? Diese Frage kann der Schlüchterner Arzt Dr. Davud Faghih-Zadeh einfach beantworten. Er engagiert sich seit etwa fünf Jahren ehrenamtlich in Entwicklungsländern und hat vor gut einem Jahr den gemeinnützigen Spendenverein „MKK mit Herz“ gegründet. Mit den Mitteln, die zusammenkommen, setzt er sich eigenständig für Projekte zur Bekämpfung von Armut ein. Seine Vision: Der Main-Kinzig-Kreis soll Spuren in Kenia hinterlassen und den Menschen vor Ort ein Begriff sein.

Dass Davud Faghih-Zadeh mal Besitzer von einem Hektar Land in Kenia, mehreren Autorikschas und Motorrädern sein würde, hätte er wohl nie gedacht. Diese Anschaffungen waren nötig, um den Bewohnern eines Dorfes südlich von Mombasa Arbeit zu beschaffen. Als Davud Faghih-Zadeh vor einigen Jahren das erste Mal nach Kenia gereist war, habe er sein Herz an dieses Land verloren, sagt er: „Die Menschen leben in den ärmlichsten Verhältnissen und sind trotzdem voller Lebensfreude. Mich hat das Schicksal vieler Kenianer so sehr bewegt, dass ich seit Jahren regelmäßig in das Land reise, um Hilfe zu leisten.“ Die drei Grundprinzipien, nach denen der Schlüchterner Arzt arbeitet, lauten: Hungersnot bekämpfen, Arbeit beschaffen, zu Bildung verhelfen. Deshalb unterstützt der Spendenverein, den Faghih-Zadeh gemeinsam mit sechs hilfsbereiten Kolleginnen, Kollegen und Freunden führt, darunter die beiden Ärzte Dr. Zuzana Zimmermann und Dr. Ingo Roth von Hausärzte MKK, finanziell auch einen 18-jährigen Jungen bei seinem Medizinstudium.

Faghih-Zadehs letzte Reise nach Kenia liegt bereits einige Monate zurück. Für ihn bleibt sie aber unvergesslich: „Ich bin mit vielen Projekten einen großen Schritt vorangekommen. Erfreulicherweise konnte ich mein Netzwerk ungemein ausbauen. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die ich für die Projekte begeistern konnte und die wiederum ihr Umfeld dazu animiert haben, zu spenden.“ Das ist an Zahlen deutlich zu belegen: Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist doppelt so viel Geld auf das Spendenkonto geflossen.

Wer mit Davud Faghih-Zadeh spricht, merkt, wieviel Herzblut er in jedes einzelne Projekt steckt. Kein Wunder also, dass er seinen gesamten Jahresurlaub in Kenia verbringt – und kein Wunder, dass er selbst einer der besten Spender für die eigene Organisation ist. „Ich mache das ungemein gerne, weil ich die Welt damit ein Stück besser machen kann. Jede Reise erweitert meinen Horizont: Ich lerne von den Menschen vor Ort das Leben so zu lieben, wie es ist.“

Auf dem ein Hektar großen Stück Land, das der Schlüchterner Arzt erworben hat, möchte er ein multifunktionales Gebäude errichten lassen, das den Menschen vor Ort Arbeit beschafft. Er könnte sich Ferienunterkünfte vorstellen, die den Tourismus anlocken, oder auch eine Selbstversorgungs-Plantage: „Mir ist wichtig, dass ich nachhaltige Hilfe leiste. Das, was ich umsetze, soll den Menschen langfristig etwas bringen.“  

Bevor es mit dem Bau des Gebäudes weiter geht, möchte Davud Faghih-Zadeh noch eine alte Ruine zu einem Zuhause für zwei Kenianer umbauen: „Die beiden Jungs kümmern sich für mich vor Ort um die Bewohner des Dorfes, ernähren die Familien und sind meine treusten Helfer. Auch sie sind auf Spendengelder von MKK mit Herz angewiesen.“ Bei seiner jüngsten Reise sei Faghih-Zadeh auch mit anderen Hilfsorganisationen in Kontakt getreten, um gemeinsam weiterzukommen: „Es gibt so viel zu tun. Schön, wenn man sich austauschen kann und Kräfte bündelt.“

Um Spendengelder zu sammeln, haben die Vereinsmitglieder von MKK mit Herz in diesem Jahr viel unternommen: Beim Charity-Soccer-Turnier kickten Unternehmen für den guten Zweck mit, beim Spessartheldenlauf lief Faghih-Zadeh die Strecke barfuß, um ein Zeichen zu setzen, und beim Gesundheitstag in Bad Soden-Salmünster machten große Plakate auf den Spendenverein aufmerksam. „Mit jeder kleinen Aktion erreichen wir Menschen, die helfen wollen. Jeder Euro zählt und kommt den Hilfsprojekten zugute“, sagt Faghih-Zadeh und ergänzt abschließend: „Armut schweißt Menschen unzertrennlich zusammen. Ein Teil von mir wird für immer in Kenia bleiben. Ich möchte gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis etwas bewegen und freue mich, wenn hilfsbereite Personen meine Vision teilen und spenden.“ Alle Informationen gibt es unter www.mkk-mit-herz.de. Die IBAN des Spendenkontos lautet: DE76 5305 1396 0000 0519 70

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